Echter Pfirsich
Nektarine
Der Pfirsich (Prunus persica) ist ein laubabwerfender Baum, der Wuchshöhen von ein bis acht Metern erreicht. Prunus persica ist eine Pflanzenart der Gattung Prunus in der Tribus Steinobstgewächse (Amygdaleae) aus der Unterfamilie Spiraeoideae der Familie der Rosengewächse (Rosaceae). Die Frucht des Pfirsichbaumes ist eine Steinfrucht.
Prunus persica ist in die Unterarten Echte Pfirsiche (Prunus persica var. persica) und Nektarinen (Prunus persica var. nucipersica) aufgeteilt. Nektarinenfrüchte sind, im Gegensatz zu den Echten Pfirsichen, unbehaart.
Jahreszeitliche Pflegemaßnahmen beim Echten Pfirsich und der Nektarine mit Hinweisen zur praktischen Ausführung
Pflanzung
November
in Weinbaugebieten
März
auf Grund der Frostempfindlichkeit des Holzes
Pflanzschnitt
März
Die Pflanze wird in der Höhe um die Hälfte eingekürzt. Seitliche Triebe mit einem Abgangswinkel von 45° werden auf kurze Astansätze zurückgeschnitten. Zu steile oder zu flache Triebe werden ganz entfernt. Abschließend sollten die Schnittflächen mit einem Wundverschlußmittel behandelt werden.
Formierung
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Erziehungsschnitt
April, Mai (kurz nach der Blüte)
Juli, August (kurz nach der Ernte)
Vier bis sechs Triebe, die im Winkel von 45–60° zum Stamm stehen, werden als Gerüstäste belassen und um etwa 2/3 eingekürzt. Der Mitteltrieb wird ebenfalls sehr stark zurückgeschnitten. Zu steil stehende Konkurrenztriebe und schwache flache Triebe werden entfernt.
Im zweiten Standjahr werden wieder nahezu alle Triebe um die Hälfte angeschnitten, wobei flache, nicht zum Baumaufbau benötigte Triebe, belassen und zu steil oder zu dicht stehende Triebe entfernt werden. Jetzt kann auch der Mitteltrieb entfernt werden, um eine Hohlkrone zu bilden.
Erhaltungsschnitt
April, Mai (kurz nach der Blüte)
Juli, August (kurz nach der Ernte)
Es erfolgt ein jährlicher starker Rückschnitt zur Förderung der Neubildung von Fruchttrieben und zur Verhinderung der Verkahlung und Vergreisung der Krone. Hierzu werden zu eng stehende Äste ausgelichtet und nach innen strebende Triebe entfernt. Holztriebe, die ausschließlich Blattknospen entwickeln, werden für die Trieberneuerung auf ein bis drei Augen zurückgeschnitten. Wahre Fruchttriebe mit Blatt- und Blütenknospen werden auf vier bis sechs Knospenansätze zurückgeschnitten. Sind zu viele wahre Fruchttriebe vorhanden, sollten einige ganz herausgenommen werden. Falsche Fruchttriebe, die nur mit Blütenknospen besetzt sind, werden auf ein bis zwei Augen gekürzt. Kurze Bukett-Triebe an mehrjährigem Holz werden nicht geschnitten.
Verjüngungsschnitt
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Bodenpflege
März, Juni, August, November
Die Baumscheibe wird von Bewuchs freigehalten.
Pflanzenschutz
Mai
Der Fruchtbehang wird soweit ausgedünnt, daß sich die Früchte nach Erreichen ihrer vollen Fruchtgröße nicht berühren und der Baum ihr Gewicht tragen kann.
November
Stämme und stärkere Äste werden zur Vermeidung von Frostrissen mit Kalkmilch bestrichen. siehe Aprikose Der Erreger-Pilz (Taphrina deformans) überwintert als Sproßmyzel auf Knospenschuppen oder Zweigen. Während des Knospenaufbruchs im zeitigen Frühjahr werden die Blätter beim Verlassen der Knospenhülle von Sproßzellen, die an dem Myzel entstehen, infiziert. In der Folge entstehen die für die Krankheit charakteristischen Blattverkräuselungen- und verfärbungen. Die befallenen Blätter vertrocknen und fallen ab. Im Juni oder Juli treibt die Pflanze meist noch ein zweites Mal aus. Da sie jedoch geschwächt ist, werden die Früchte nicht mehr ausreichend versorgt. Bei sehr starkem Befall kann zusätzlich Gummifluß auftreten. Auch können ganze Triebe absterben. siehe AprikoseWundpflege
Kräuselkrankheit
Bei Neupflanzungen sollten möglichst Sorten verwendet werden, die wenig anfällig sind. Unterpflanzungen aus Knoblauch, Kapuzinerkresse und Meerrettich sollen eine gewisse vorbeugende Wirkung gegen den Pilz haben. Spritzungen mit Schachtelhalmtee sollen eine pflanzenstärkende Wirkung haben. Spritzungen mit zugelassenen Fungiziden müssen, um wirksam zu sein, während dem Knospenschwellen durchgeführt werden.Gummifluß
Vermehrung
Januar, Februar
Kopulation mit im Winter geernteten und in Ruhe gehaltenen Reisern als Handveredelung. Bei der Handveredelung werden die Pflanzen im Innenraum bearbeitet und erst später ins Freiland gesetzt. Die Veredelungsstelle wird vollständig in Veredelungswachs getaucht. Anschließend wird die Pflanzen in feuchte Erde eingeschlagen und bis zum Frühling im Kühlraum gelagert.
März
Anplatten, Kopulation und Spaltpfropfen mit im Winter (Januar) geernteten und in Ruhe gehaltenen Reisern. Schutz vor Austrocknen des Reisers durch Umwickeln mit Verschlussfolie (Parafilm, Nescofilm).
Juli, August
Okulation mit unmittelbar vorher geernteten Reisern aus wahren Fruchttrieben mit Blatt- und Blütenknospen.
Historische Quellen und Abbildungen des Echten Pfirsichs und der Nektarine
NN: A
in Arbeit