Rote, Weiße und Schwarze Johannisbeere
Die Johannisbeere ist ein laubabwerfender Strauch, der Wuchshöhen von einem bis anderthalb Metern erreicht. Die Rote und Weiße Johannisbeere (Ribes rubrum) und die Schwarze Johannisbeere (Ribes nigrum) sind Pflanzenarten aus der Gattung Johannisbeeren (Ribes) innerhalb der Familie der Stachelbeergewächse (Grossulariaceae). Die Früchte des Johannisbeerstrauches zählen zu den echten Beeren.
Jahreszeitliche Pflegemaßnahmen bei der Johannisbeere mit Hinweisen zur praktischen Ausführung
Pflanzung
Rote und Weiße Johannisbeere
September, (März)
Schwarze Johannisbeere
September, Mai
Pflanzschnitt
Bei wurzelnackten Pflanzen werden vier bis fünf der stärksten Triebe belassen und auf ein Drittel ihrer Länge und eine nach außen stehende Knospe zurückgeschnitten.
Formierung
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Erziehungsschnitt
Juli (nach der Ernte, trocken)
Rote und Weiße Johannisbeere
Im zweiten und dritten Jahr wird die Zahl der Gerüstäste auf zehn bis zwölf vergrößert. Die drei bis vier kräftigsten Bodentriebe des letztjährigen Austriebes bleiben stehen. Die restlichen werden entfernt. Bestehende Triebe werden nicht zurückgeschnitten.
Schwarze Johannisbeere
Im zweiten Jahr wird die Zahl der Gerüstäste auf acht vergrößert. Die drei bis vier kräftigsten Bodentriebe des letztjährigen Austriebes bleiben stehen. Die restlichen werden an der Basis entfernt. An den Hauptästen werden alle schwachen Triebe entfernt. Die Hauptäste werden bis zum zweiten oder dritten langen Seitentrieb zurückgeschnitten.
Erhaltungsschnitt
Juli (nach der Ernte, trocken)
Rote und Weiße Johannisbeere
Im vierten und allen folgenden Jahren wird die Anzahl der Gerüstäste beibehalten. Jährlich werden drei bis vier Gerüstäste, die älter als vier bis fünf Jahre sind nach der Ernte über dem Boden weggeschnitten. Drei bis vier kräftige Neutriebe werden stehen gelassen. Die restlichen Neutriebe werden an der Basis entfernt, ebenso alle nach innen wachsenden und zu dicht stehenden Seitentriebe. Nur bei schwachwachsenden Sorten wird die Triebverlängerung um ein Drittel zurückgeschnitten.
Schwarze Johannisbeere
Im dritten und allen folgenden Jahren wird die Anzahl der Gerüstäste beibehalten. Jährlich werden drei bis vier Gerüstäste, die älter als drei Jahre sind nach der Ernte über dem Boden weggeschnitten. drei bis vier kräftige Neutriebe werden stehen gelassen. Die restlichen Neutriebe werden an der Basis entfernt, ebenso alle nach innen wachsenden und zu dicht stehenden Seitentriebe. Die Hauptäste werden bis zum zweiten oder dritten langen Seitentrieb zurückgeschnitten.
Verjüngungsschnitt
Juli (nach der Ernte, trocken)
Bis auf gut entwickelte ein- und zweijährige Ruten werden alle Gerüstäste über dem Boden weggeschnitten. Drei bis vier kräftige Neutriebe werden im Folgejahr stehen gelassen. Der Wiederaufbau in den nächsten drei bis vier Jahren erfolgt mit dem Erhaltungsschnitt.
Bodenpflege
März, Juli, November
Zum Schutz vor Trockenheit werden die flachen Wurzeln ganzjährig gemulcht.
März, Oktober
Als Düngung wird eine dünne Schicht Kompost aufgebracht.
Pflanzenschutz
Pilzinfektionen können durch einen möglichst lockeren Aufbau des Strauches vermieden werden.
Vermehrung
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Historische Quellen und Abbildungen der Johannisbeere
Max Goldt
aus: Ein Comicduo ziert sich und zieht sich zurück
4.11.2001
(…) Comicduo ist übrigens das einzige nicht an den Haaren herbeigezogene Wort, in dem die Buchstabenfolge CDU vorkommt. Es ist dem Comicduo bislang allerdings nicht gelungen, ein sinnvolles Wort zu finden, in dem SPD auftaucht. Zwei Beispiele aus der Geschichte unseres Scheiterns:
Rispdach: Klingt erstmal wie etwas, was man durchaus schon einmal gehört haben könnte, wie ein in Vergessenheit geratener Fachbegriff «Sie haben ein Haus mit Rispdach? Ach ja, ich erinnere mich, so etwas habe ich auf der Insel Föhr schon einmal gesehen.» Eine Rispe ist ein botanischer Begriff für einen bestimmten Blüten- und Fruchtstand. Johannisbeeren sind z.B. in Rispen angeordnet. Man könnte sich durchaus in die Vorstellung einer Welt hineinsteigern, in der es kein Schilf gibt, sondern nur Johannisbeersträucher, und daß die dortigen Häuser daher mit dem gedeckt sind, was übrigbleibt, wenn man Johannisbeeren ißt. (…)
Max Goldt: Wenn man einen weißen Anzug anhat. Ein Tagebuch-Buch, Reinbek bei Hamburg: Rowohlt Verlag, 2002, S.74–76