Jahreszeitliche Obstbaumpflege
Obst
Obst (‚Zuspeise‘ ‚Zukost‘) ist ein Sammelbegriff für roh genießbare, meist wasserhaltige Früchte oder nahrhafte Samen mit süßlichem oder säuerlichem Geschmack aus befruchteten Blüten mehrjähriger Pflanzen. Die Einteilung von Obst und Obstgehölzen erfolgt im Gartenbau nicht streng botanisch, sondern lehnt sich an eine im deutschsprachigen Obsthandel übliche Systematik an. Deren „Erzählperspektive“ erklärt sich aus der Lage des Handelsgebietes in der gemäßigten Klimazone Mitteleuropas und dem dort vermarktbaren Warensortiment. Es gliedert sich in die Obstartengruppen Kernobst, Steinobst, Beerenobst, Schalenobst, Südfrüchte, exotische Früchte, Wildobst und Fruchtgemüse. in Arbeit Innerhalb einer obsttragenden Art gibt es meist zahlreiche züchterische Sorten mit unterschiedlichen Eigenschaften der Früchte hinsichtlich Aussehen, Größe, Gehalt, Reife, Lagerung und Verwendung. Auch die entsprechenden Gehölze unterscheiden sich in Wuchs und Robustheit. Eine echte Frucht ist das nach der Befruchtung aus dem Fruchtknoten sich entwickelnde, die Samen umschließende Gebilde. Wenn sich andere Teile der Blüte, wie der Blütenboden oder die Blütenachse, am Wachstum beteiligen, entsteht eine Schein- oder Sammelfrucht. Beim Apfel ist z. B. die eigentliche Frucht das jeweilige Kernhaus, bei der Erdbeere sind die eigentlichen Früchte die Nüßchen auf der Außenhaut der „Beere“. Obstgehölze sind mehrjährige, verholzende, meist laubwerfende, selten immergrüne Sträucher, Bäume oder Lianen unterschiedlichster Größe. Sie werden im Gartenbau, um die Eigenschaften der Pflanze und der Frucht zu bewahren, in der Regel vegetativ vermehrt. Hierbei werden einzelne Pflanzenteile von der Mutterpflanze abgetrennt (z. B. Steckhölzer) oder Teile verschiedener Pflanzen zusammengefügt (Veredelung). Auf Grund der Baumstruktur vieler Obstgehölze mit einer Kronenzone über einem astlosen Stammbereich ist eine Mehrfachnutzung der Anbaufläche möglich. Während locker stehende Bäume in der Obernutzung der Obsterzeugung dienen, kann die Bodenfläche in der Unternutzung als ‚Obstwiese‘ für die Heugewinnung oder als Weidefläche genutzt werden. Wird die Bodenfläche z.B. für den Gemüseanbau genutzt, spricht man von einem ‚Obstacker‘, bei straßenbegleitenden Obstbäumen von einer ‚Obstallee‘.Obstartengruppen
Obstarten
Obstsorten
Früchte
Pflanzen
Ober- und Unternutzung
Kalendarische Zusammenstellung nach Obstartengruppen
Kernobst
Sammelbezeichnung für Früchte mit kleinen, vom Fruchtfleisch umgeben Kernen, die in der Regel nicht mit verzehrt werden. Botanisch gesehen handelt es sich um Sammelfrüchte, bei denen das Kerngehäuse – pergamentartige Fruchtblätter mit Kernen als Samen – eine Apfelfrucht ist (Sonderform der Sammelbalgfrucht). Der eßbare Fruchtteil ist ein verdickter Blütenboden. Da das Fruchtfleisch nicht aus einem Fruchtblatt, sondern aus anderen Pflanzenteilen besteht, handelt es sich um Scheinfrüchte. Kernobstgewächse (Pyrinae) sind eine Untertribus der Tribus Pyreae, die zur Unterfamilie Spiraeoideae der Rosengewächse (Rosaceae) gehören. Es handelt sich um meist laubwerfende Bäume oder Sträucher.
Steinobst
Sammelbezeichnung für Früchte mit einem innenliegenden Kern, bei dem es sich um einen verholzten Teil der Fruchthülle handelt. Der äußere Teil der Fruchthülle besteht aus meist sehr saftigem Fruchtfleisch und einer Fruchtschale. Botanisch handelt es sich um in der Regel einsamige Steinfrüchte, deren Samen von einem verholzten Kern umschlossen ist. Steinobstgewächse (Amygdaloideae) sind eine Tribus der Unterfamilie Spiraeoideae der Rosengewächse (Rosaceae). Prunus ist die einzige Gattung dieser Tribus. Es handelt sich um meist laubwerfende Bäume oder Sträucher.
Beerenobst
Sammelbezeichnung für kleine, runde Früchte mit einer weichen Schale und im Fruchtfleisch eingebetteten Samen. Botanisch handelt es sich um Beeren, Sammelnußfrüchte und Sammelsteinfrüchte. Pflanzenarten und -gattungen der Beerenobstgewächse gehören zu den Familien der Heidekrautgewächse (Ericaceae), Rosengewächse (Rosaceae), Stachelbeergewächse (Grossulariaceae) und Weinrebengewächse (Vitaceae). Es handelt sich um meist laubwerfende Sträucher, Lianen oder krautige Pflanzen.
Echte Beeren
Jan | Feb | Mär | Apr | Mai | Jun | Jul | Aug | Sep | Okt | Nov | Dez | |
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Heidelbeere | | | | | | | | | | | ||
Johannisbeeren | | | | | | | ||||||
Jostabeere | | | | | ||||||||
Moosbeere | | | | | | | ||||||
Preiselbeere | | | | | | |||||||
Stachelbeere | | | | | ||||||||
Weinrebe | ||||||||||||
Pflanzung Formierung Schnitt Boden PSM Vermehr. |
Sammelsteinfrüchte
Sammelnußfrüchte
Jan | Feb | Mär | Apr | Mai | Jun | Jul | Aug | Sep | Okt | Nov | Dez | |
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Erdbeere | ||||||||||||
Pflanzung Formierung Schnitt Boden PSM Vermehr. |
Schalenobst
Sammelbezeichnung für Früchte, deren harte Fruchtschale einen zum Verzehr geeigneten Kern umschließt. Botanisch handelt es sich sowohl um Nußfrüchte, deren Samen von einer verholzten Fruchtwand umgeben ist, als auch um die eßbaren Samen der Kerne von Steinfrüchten. Pflanzenarten und -gattungen der Schalenobstgewächse gehören zu den Familien der Birkengewächse (Betulaceae), Rosengewächse (Rosaceae), Sumachgewächse (Anacardiaceae) und Walnußgewächse (Juglandaceae). Es handelt sich um laubwerfende Sträucher oder Bäume.
Nußfrüchte
Steinfruchtkerne
Südfrüchte
Der Begriff Südfrüchte (und Exoten) ist eine handelsmäßige Sammelbezeichnung für eßbare Früchte, die nicht in den nördlichen Klimazonen gedeihen und aus südlichen tropischen und subtropischen Ländern eingeführt werden müssen. Die wichtigste Pflanzengattung darin sind die Zitrusfrüchte. Deren innere Systematik ist vielfach verästelt, läßt sich jedoch auf die drei Arten Zitronatzitrone (Citrus medica), Mandarine (Citrus reticulata) und Pampelmuse (Citrus maxima) zurückführen. Bei den Früchten handelt sich um Hesperidien, einer Sonderform der Beeren. Ihr Fruchtkörper ist dreischichtig aufgebaut und besteht aus einer farbigen Fruchtschale, einer weißlich-pelzigen Zwischenschicht mit sortenabhängiger Dicke und einem im Inneren liegenden, in Segmente unterteilten Fruchtfleisch. Zu den Südfrüchten zählen außerdem noch diverse Apfelfrüchte, Steinfrüchte und Steinfruchtverbände. Pflanzenarten und -gattungen der Südfruchtgewächse gehören zu den Familien der Ebenholzgewächse (Ebenaceae), Maulbeergewächse (Moraceae), Ölbaumgewächse (Oleaceae), Rautengewächse (Rutaceae), Rosengewächse (Rosaceae) und Strahlengriffelgewächse (Actinidiaceae). Es handelt sich um immergrüne oder laubwerfende Sträucher, Bäume oder Lianen. Um sie auch in den gemäßigten Klimazonen anpflanzen zu können, sind beim überwiegenden Teil der Pflanzen Winterschutzmaßnahmen erforderlich (z. B. Wintergarten, Orangerie). Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez Blütenkirsche Feige Kaki Kiwi Nashi Olive Ume Pflanzung Formierung Schnitt Boden PSM Vermehr. Zitrusfrüchte
Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez Kumquat Limette Mandarine Orange Pampelmuse Zitronatzitr. Zitrone Pflanzung Formierung Schnitt Boden PSM Vermehr.
Wildobst
Sammelbezeichnung für eßbare Früchte von züchterisch nicht oder kaum bearbeiteten Obstarten mitteleuropäischer Wildgehölze. Der Übergang zu den Kulturobstarten ist fließend. Botanisch umfaßt diese Gruppe Beeren, Steinfrüchte, Apfelfrüchte, Nußfrüchte, Sammelnußfrüchte, Sammelsteinfrüchte, Nußfruchtverbände und Zapfen. Pflanzenarten und -gattungen der Wildfruchtgewächse gehören zu den Familien der Berberitzengewächse (Berberidaceae), Buchengewächse (Fagaceae), Hartriegelgewächse (Cornaceae), Maulbeergewächse (Moraceae), Moschuskrautgewächse (Adoxaceae), Ölweidengewächse (Elaeagnaceae), Rosengewächse (Rosaceae), Strahlengriffelgewächse (Actinidiaceae) und Zypressengewächse (Cupressaceae). Es handelt sich um immergrüne oder laubwerfende Sträucher, Bäume oder Lianen. Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez Apfelbeere Berberitze Edelkastanie Elsbeere Felsenbirne Holunder Holzapfel Kirschpflaume Kornelkirsche Maulbeere Mehlbeere Mispel Ölweide Sanddorn Scheinquitte Schlehe Speierling Strahlengrif. Traubenkirsche Vogelbeere Wacholder Weinbeere Weißdorn Wildbirne Wildrosen Pflanzung Formierung Schnitt Boden PSM Vermehr.